Wasservergiftung - was ist das?

09.08.2023
Wasservergiftung - was ist das? -

Sie Sonne scheint. Es ist warm und Hund und Halter schwitzen. Also suchen bei Abkühlung. Meist im einem See, denn ein Bad im kühlen Nass tut gut und kühlt den Körper ab. Doch kann ein zu langes Bad im Wasser zu einer übermäßigen Wasseraufnahme beim Hund führen. Dadurch kann es zu einer Verschiebung von Elektrolyten kommen, die tödlichen enden kann.

Wir erklären dir, wie du einer Hyperhydratation (übermäßigen Wasseraufnahme) vorbeugen bzw. die Symptome deuten und im Notfall richtig handeln kannst.

Was ist eine Wasservergiftung?

Von einer Wasservergiftung oder einer hypotone Hyperhydratation spricht man dann, wenn in zu kurzer Zeit zu viel Wasser aufgenommen wird. Vereinfacht gesagt, wird der Körper deines Hundes dann überflutet, was wiederum den Salzhaushalt durcheinander bringt.

Ausführlicher erklärt: Gelangt mehr Flüssigkeit in den Körper, als dieser über die Nieren entsorgen kann, wird das Mineral Natrium im Blut zu stark verdünnt und der Natriumgehalt in den Körperzellen sinkt. Um die Elektrolyte, die die Körperzellen für ihre Funktion dringend brauchen, trotzdem stabil zu halten, beginnen die Zellen Wasser einzulagern und es kommt zu einer sogenannten Hyponatriämie, einer zu niedrigen Natriumkonzentration im Blutserum.

Durch die Wassereinlagerung schwellen die Zellen dann an, was besondern im Kopf deines Hundes gefährlich werden kann. Denn der knöcherne Schädel lässt laut Platz zum Ausdehnen. Die Folgen: erhöhter Hirndruck und neurologische Störungen.

Wie wahrscheinlich ist eine Wasservergiftung?

Eine Wasservergiftung (hypotone Hyperhydratation) kommt wesentlich seltener vor als eine Austrocknung (Dehydration). Dennoch solltest du als Hundehalter:in die Gefahr einer Wasservergiftung im Hinterkopf behalten. Gerade an heißen Sommertagen.

Ein erhöhtes Risiko besteht insbesondere für sehr kleine Hunde und Welpen, da das Wasser aufgrund der geringeren Körpermasse schneller von den Körperzellen aufgenommen werden kann. Auch Hunde mit einem niedrigen Körperfett gehören zur Risikogruppe. Denn Körperfett kann einen Teil des Wassers aufnehmen. Hat der Hund nun weniger Fett, fehlt ihm quasi diese Kompensationsmöglichkeit.

Wenn du einen Hund hast, der gerne mit dem Rasensprenger spielt und dabei immer wieder Wasser schluckt, solltest du auch aufpassen. Denn auch hier kann es über das wiederholte Schlucken zu einer erhöhten Wasseraufnahme kommen.

Ein Hund muss etwa ein Drittel seines Körpergewichts an Wasser aufnehmen, um eine Wasservergiftung hervorzurufen.

Symptome einer Wasservergiftung

Sollte dein Hund zu viel Wasser geschluckt haben, kann das durch verschiedene Symptome erkennbar sein. Typische Symptome sind:

  • Abgeschlagenheit
  • Erbrechen
  • Aufgeblähter Bauch
  • Unruhe
  • Helle Schleimhäute
  • Starkes Speicheln
  • Weite Pupillen


Schreitet die Wasservergiftung voran, können

  • Koordinationsstörungen
  • herabhängender Unterkiefer
  • Muskelzuckungen
  • fehlende Ansprechbarkeit
  • unkontrollierter Urinabsatz
  • Krämpfe
  • Bewusstlosigkeit bis hin zum Koma 

die Folge sein. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass nicht ALLE oben genannten Symptome vorliegen müssen. Eine Wasservergiftung ist ein NOTFALL, der potentiell tödlich verlaufen kann. Laut Gesundheitszentrum für Kleintiere Lüdinghausen endet eine Wasservergiftung in zwei von drei Fällen tödlich.

Was tun, wenn dein Hund Anzeichen einer Wasservergiftung zeigt?

Da es sich bei einer Wasservergiftung um einen Notfall handelt solltest du so schnell wie möglich deinen Tierarzt oder eine Notfallpraxis aufsuchen und nicht unkontrolliert auf Hausmittelchen (salzige Lebensmittel etc) zurückgreifen. Als erste Hilfemaßnahme solltest du dafür sorgen, dass dem Hund das zu viel aufgenommene Wasser entzogen wird. Das gelingt manchen Hunden durch Urinabsatz.


Wie du eine Wasservergiftung vermeiden kannst

Im Grunde geht es ja darum, dass der Hund daran gehindert wird zu viel Wasser in zu kurzer Zeit aufzunehmen. Deshalb solltest du deinen Hund beobachten und ihn nur zeitlich begrenzt ins Wasser lassen bzw. ihm eine Pause verordnen, wenn du merkst, dass es zu viel Wasser zu sich nimmt.


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