Wasserpfützen - darf mein Hund daraus trinken?

04.08.2023
Wasserpfützen - darf mein Hund daraus trinken? -

Die meisten Hundehalter:innen kennen es. Auf dem Spaziergang durch die Natur kommt man an einer Wasserpfütze oder einem Tümpel vorbei und der Hund, durstig vom Laufen und Toben, läuft zielstrebig drauf zu, um seinen Durst zu stillen. 

Warum du deinen Hund davon abhalten solltest aus der Pfütze zu trinken und welche Gefahren im abgestanden Wasser lauern können, erfährst du hier. 


Die trockenen Sommer sorgen dafür, dass sich nach einem Regenschauer auf vielen Wegen Wasserpfützen bilden. Bei einem Spaziergang mit unseren Vierbeinern können die Pfützen sehr attraktiv auf diese wirken. "Außerdem riecht das Pfützenwasser anders als unser Leitungswasser, weil kein Chlor enthalten ist. Dies macht es direkt noch einmal interessanter für Hunde“, erklärt Hundeexpertin und -verhaltensberaterin Nadja Kopp.  Allerdings tummeln sich in den Wasserpfützen und anderen stehenden Gewässern Bakterien und Verunreinigungen, die schädlich für den Vierbeiner sein können.

Wie gefährlich ist es, wenn der Hund aus der Pfütze trinkt?

Wie bereits erwähnt, solltest du deinen Hund davon abhalten, aus einer Wasserpfütze oder einem Tümpel zu trinken. Insbesondere bei Pfützen, die sich in der Nähe von parkenden Autos gebildet haben, besteht immer die Möglichkeit, dass sich etwas Motoröl in das Wasser gemischt hat. Bei Wasserpfützen auf Feldwegen und neben Agrarflächen können angespülte Pestizide, Insektizide und Unkrautvernichtungsmittel die Gesundheit deines Hundes gefährden. Hier solltest du auch davon absehen, deinen Hund Gras zu fressen. Denn auch dieses kann durch die Düngemittel belastet sein. Im Wald kommen dann noch die Ausscheidungen anderer Tiere hinzu, die sich mit dem Wasser in den Pfützen vermischt haben können. Über das Trinken aus einer solchen Pfütze können Parasiten und Wurmeiner aufgenommen werden. Die Folge sind häufig Durchfall und Erbrechen.

Leptospirose - eine Infektionskrankheit


Neben Erbrechen und Durchfall kann sich dein Hund über das Wasser aus einer Wasserpfütze mit Leptospirose infizieren. Dabei handelt es sich um eine lebensgefährliche Infektionskrankheit, die über Bakterien aus dem Urin von Mäusen und Ratten oder Parasiten und Wurmeiern anderer Tiere übertragen werden können.

Die häufigsten Symptome einer Leptospirose sind Fieber, Appetitlosigkeit, Durchfall und Erbrechen sowie Kreislaufprobleme und Nasenbluten typische Anzeichen einer Infektion. Und die Schleimhäute deines Hundes verfärben sich gelblich.

Sollte dein Hund diese Symptome zeigen, solltest du so schnell wie möglich deinen Tierarzt aufsuchen. Denn unbehandelt kann Leptospirose sogar tödlich enden.

Impfen schützt vor Leptospirose

Da eine Impfung noch immer der beste Schutz gegen eine Leptospirose-Infektion ist, wird dein Hund bei regelmäßigen Tierarztbesuchen dagegen geimpft. Frag gerne bei deinem Tierarzt nach, wenn du dir nicht sicher bist.
Trotz einer Impfung bleibt ein gewisses Restrisiko. Denn: es bilden sich immer wieder neue Stämme des Bakteriums bzw. des Parasiten, gegen den der Impfstoff nicht wirkt bzw. dein Hund keine Antikörper gebildet hat. Dennoch: „Ein schwerer Krankheitsverlauf wird durch die Impfung aber in den meisten Fällen verhindert. Man muss also nicht gleich in Panik verfallen, wenn der Hund mal aus einer Pfütze getrunken hat. Wird die Infektion früh genug bemerkt, haben die Tiere in der Regel gute Heilungsaussichten und müssen keine Langzeitfolgen befürchten.“ (Nadja Kopp)

Obacht: Leptospirose ist auf den Menschen übertragbar

Da die Leptospirose zu den sog. Zoonosen gehört, kann sie vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Beim Menschen kann eine Infektion mit Leptospirose unbehandelt zu Hirnhautentzündung und Organschäden führen.

Wie kann ich meinen Hund und mich schützen?

Am besten habt ihr immer eine eigene Wasserflasche und einen Trinknapf dabei. Es gibt im Handel spezielle Hunde-Trinkflaschen mit integrierter Trinkschale oder faltbare Näpfe oder Wasserflaschen, die sich super leicht mit einem Karabiner am Rucksack oder am Gürtel befestigen lassen.

Ansonsten sind fließende Gewässer noch eine Alternative, denn dort ist das Risiko einer Schadstoffbelastung geringer.


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