Hundeunternehmer durch Zufall

01.01.2018
Hundeunternehmer durch Zufall -

Angeregt von der auf Facebook aufgeworfenen Frage „Was ist der Hund als Berufung für dich“ bin ich ins Grübeln gekommen. Seit sieben Jahren schon bin ich in der Hundebranche als Futterhersteller tätig, doch was treibt mich wirklich an? Anders als viele „Überzeugungstäter“ in der Hundeszene, bin ich nicht mit Hunden groß geworden und träumte nicht mein Leben lang davon „irgendetwas mit Tieren“ zu machen. Zum Hund bin ich gewissermaßen auf Umwegen, eher zufällig gekommen.

Hundefutter von eigener Hündin inspiriert

Der Auslöser war eine Husky-Hündin, die irgendwann, als ich längst erwachsen war, bei uns einzog. Sie hatte einen starken Charakter, ganz viele Flausen im Kopf und.... einen ganz sensiblem Magen. Die Odyssee bei der Suche nach dem geeigneten Hundefutter hat begonnen – wir haben sämtliche Futtersorten ausprobiert,  Ausschlussdiäten durchgezogen, vegetarische Intermezzos durchgehalten, von Nass zum Trocken und wieder zurück gewechselt. Doch die Luna hat kaum etwas vertragen. Nach einigen Monaten der kulinarischen Experimente, entmutigt von den viel versprechenden Etiketten und meist enttäuschendem Inhalt vieler Dosen und Säcke, fasste ich den Entschluss, mich selbst an die Herstellung eines hochwertigen, naturbelassenen Hundefutters zu wagen. Es war eine eher bodenständige als leidenschaftliche Entscheidung. Ich habe es einfach in diesem Moment als richtig und sinnvoll empfunden. Es war kein Ergebnis meiner Sehnsüchte oder Träume, sondern vielmehr eine einfache Schlussfolgerung, die ich aus meinen Erfahrungen zog: Wenn der Markt meinem Hund nicht gerecht wird, muss es auch andere Hundehalter geben, denen es ähnlich geht. Warum nicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Ich stelle eine eigene Firma auf die Beine und tue dabei sensiblen Hunden etwas Gutes.

Ein langer Weg zum Hundeunternehmer

Die Idee war geboren, der Weg zu meinem Ziel aber noch sehr lang und holprig – ich hatte keine Kontakte zu anderen Hundeunternehmen und auch kein Netzwerk von geeigneten Landwirten, Metzgern und Jägern. Eins war für mich aber sicher: Das Hundefutter, das meine Handschrift trägt, muss aus sicheren Quellen kommen, fair den Fleisch-Erzeugern gegenüber und gesund für den Hund sein. Die ersten vier Jahre habe ich Rezepte getestet und Strukturen aufgebaut, mit den ersten Produkten hauptsächlich den lokalen Handel und Züchter beliefert. Das Sortiment an Nass- und Trockenfutter wuchs langsam, aber beständig. Ähnlich wie das Engagement meiner Familie, die Entwicklung der Marke mit voranzutreiben.

E-Shop für Hunde als Weiterentwicklung

Nach einer langen, oft zermürbenden Zeit haben wir es geschafft: Seit drei Jahren betreiben wir einen eigenen E-Shop, mit dem wir noch mehr Hundehalter erreichen, die ähnliche Probleme mit ihren ernährungssensiblen oder allergischen Hunden haben. Mittlerweile bieten wir neun Sorten Nassfutter, sieben verschiedene Trockenfutter-Arten sowie mehrere Kauartikel, die allesamt traditionell, in den meisten Schritten manuell verarbeitet werden und frei von jeglichen ungesunden Zusatzstoffen sind. Unsere Spezialität – und wohl auch ein Erkennungszeichen - sind reine Futtersorten, die sich besonders für allergische Hunde eignen: 100% Lachs, Wildschwein, Pferd oder Schwein.

Hopey's steht für Hoffnung

Unsere Hundefuttermarke haben wir „Hopey's“ getauft – der Name kommt von Hoffnung im Englischen. Damit wollten wir unsere Hoffnung zum Ausdruck bringen, ernährungssensiblen oder allergischen Hunden und ihren Haltern zu helfen. Es ist aber auch die Hoffnung, die Hundebranche mit einem hochwertigen Hundefutter ein Stück zu verbessern. Und letztendlich drückt der Name Hopey's auch die Hoffnung für ungewollte, hinter Gittern sitzende Hunde in zahlreichen Tierheimen, denen wir regelmäßig durch Sachspenden zu helfen versuchen.

Hund als Berufung: Global denken, lokal handeln

Und das ist wohl auch unsere Berufung als Hundeunternehmer: globaler zu denken und lokal und im Wohle der Hunde zu handeln. Heute leben wir mit einer quirligen Labrador-Hündin zusammen, die gerade ein Jahr geworden ist. Sie hält uns auf Trab, wie das Welpen so tun. Sie ist für uns aber auch der beste Beweis, dass unser Weg, ein hochwertiges Hundefutter auf den Markt zu bringen, richtig war. Selbstverständlich bekommt sie „Hopey's“ zu essen. Und sie liebt es.


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