Afrikanische Schweinepest – wie gefährlich ist es für Hunde?

16.07.2023
Afrikanische Schweinepest – wie gefährlich ist es für Hunde? -

Die nächste Tierseuche auf dem Vormarsch

Die Afrikanische Schweinepest breitet sich weiter aus: In Polen wurden am 22. August bereits 345 Fälle registriert, davon 60 Haus- und 285 Wildschweine, insgesamt 17 Fälle mehr als in der Vorwoche. In Tschechien sind bisher 90 Wildschweine infiziert. Die Vorkehrungen, einen Ausbruch in deutschen Mastschweinebeständen zu verhindern, sind enorm, doch am Ende werden es wohl die Menschen sein, die die Verantwortung für die Verbreitung der Viruskrankheit tragen werden. Das Friedrich-Löffler-Insitut, eine Regierungsbehörde für Tiergesundheit, schätzt jedenfalls das von Menschen ausgehende Risiko der Verbreitung der Tierseuche durch Fehlverhalten als hoch ein, während die Gefahr des Ausbruchs der APS durch direkten Kontakt zwischen infizierten Wildschweinen lediglich als mäßig.


APS ungefährlich für Menschen und Haustiere

Das auf der Insel Riems ansässige Institut hat das Seuchenrisiko für Deutschland offiziell erhöht, allerdings bleib das Virus ausschließlich für Haus- und Wildschweine gefährlich. Bei der ASP handelt es sich nämlich um keine Zoonose, also zwischen Tier und Mensch übertragbare Infektionskrankheit. Daher ist die Schweinepest für den Menschen ungefährlich. Auch andere Haustierarten können sich nicht anstecken: Somit ist das Virus weder für Hunde noch für Katzen gefährlich.


Das Virus wird bei 60 ° C abgetötet

Die Keime der ASP werden ab der Temperatur von 60 °C vollständig eliminiert. Unser Hundefutter, in dem Haus- oder Wildschweinefleisch vorkommt - Wildschwein mit Kartoffeln, Wildschwein pur oder auch Schwein pur -, ist also zu keiner Zeit risikobehaftet: Erstens sind Menschen und andere Tierarten vor der Seuche sicher: Ausschließlich Haus- und Wildschweine können erkranken. Zweitens müssen alle EU-Länder mittlerweile die gleichen EU-Sicherheitsstandards erfüllen wie Deutschland. Und drittens: Das von uns verwendete Wildschweinefleisch wird bei der Herstellung kurz auf 92 °C erhitzt – selbst also, wenn Kontrollorgane die ohnehin meldepflichtige Krankheit übersehen haben sollten, wird das Virus durchs Erwärmen abgetötet.


Afrikanische Schweinepest: Die Entwicklung


Afrikanische Schwienepest im Baltikum, in Polen, der Tschechischen Republik, Rumänien und der Ukraine, Stand 22.08.2017 (Quelle: Friedrich-Löffler-Institut)

Zum ersten Mal wurde die Afrikanische Schweinepest bereits 1921 in Kenia beobachtet und ist seitdem in den Ländern südlich der Sahara auch recht verbreitet. In den letzten 40 Jahren kam es vereinzelt zu Ausbrüchen auch in Europa, wie etwa in Frankreich (1974), Belgien (1985), den Niederlanden (1986), Spanien (1994) und Portugal (1999), es kam aber nie zu einem Ausbruch der Seuche: Alle Viren wurden im Keim erstickt. Nur auf Sardinien, wo die Seuche 1978 eingeschleppt wurde, hat das Virus überlebt und konnte bis heute nicht ausradiert werden. Vor zehn Jahren ist die Krankheit zum ersten Mal in Georgien aufgetreten. Kurze Zeit später vermeldeten auch die benachbarten Länder Armenien, Aserbaidschan und Russland die ersten erkrankten Haus- und Wildschweine. Seitdem breitet sich die ASP langsam, aber kontinuierlich in Europa aus. Seit 2012 hat sich die Afrikanische Schweinepest weiter in Richtung Westen und Norden ausgebreitet: Es gibt Fälle in der Ukraine, in Weißrussland, Litauen, Lettland, Estland, Rumänien, Polen und Tschechien.


Wie wird die ASP übertragen?

Im afrikanischen Ursprungsgebiet übertragen Lederzecken das Virus der ASP, diese Zeckengattung kommt allerdings in Mitteleuropa nicht vor. In unseren Breitengraden wird die Seuche durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren übertragen, durch Blut, Speichel, Kot, Urin Sperma – sie infizieren sie sich also untereinander. Das Virus kann aber auch in nicht erhitztem Fleisch und Fleischprodukten überleben – werden also virushaltige Speiseabfälle von Hausschweinen oder Wildschweinen verzehrt, ist das Infektionsrisiko besonders hoch. Auch indirekte Übertragungswege, wie etwa über Fahrzeuge, Jagdausrüstung, landwirtschaftliche Geräte und Maschinen, Tierfutter, Stalleinrichtung, Gülle/Mist oder auch Kleidung sind möglich: Jäger, Bauern oder Gassigänger, die in Kontakt mit kontaminierten Tieren oder ihrem Fleisch gekommen sind, können das Virus an andere Haus- oder Wildschweine übertragen. Da der Jagdtourismus boomt, wird das Risiko der Einschleppung durch Menschen als hoch eingestuft.


Symptome der Afrikanischen Schweinepest

Mit ASP Infizierte Tiere entwickeln sehr schwere, aber meist unspezifische Allgemeinsymptome, die seuchenhaft verlaufen und meist tödlich enden. Erste Krankheitssymptome treten fünf bis 15 Tage nach einer Infektion auf, die Ausbreitung kann aber auch mehrere Wochen dauern. Die Tiere leiden unter hohem Fieber, Appetitlosigkeit, allgemeiner Schwäche und Atembeschwerden. Einen Impfstoff gegen Afrikanische Schweinepest gibt es nicht. Oft treten Rötungen oder Verfärbungen der Haut im Bereich der Ohren, des Schwanzes, der Beine sowie am Unterbauch auf, auch blutiger Durchfall gehört zu häufigen Symptomen. Schweine, die die Erkrankung überleben, können über Monate das Virus ausscheiden.


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