Wie oft soll man den Hund füttern?
Manche Hunde dürfen zweimal am Tag (oder häufiger) schlemmen, andere bekommen ihren Napf nur einmal täglich gefüllt. Bei der Frage "Wie oft soll man den Hund füttern" scheiden sich die Geister. Wir nehmen die Fütterungsfrequenz unter die Lupe und zeigen Vor- und Nachteile beider Varianten auf.
Die Entscheidung zwischen einem oder zwei Hundegerichten täglich ist mit vielen Vorurteilen behaftet und kann unter Tierhaltern zu heftigen Diskussionen führen. Wer im Web der Frage „Wie oft am Tag den Hund füttern“ nachgeht, findet widersprüchliche Antworten. Wenn du dir unsicher bist, wie häufig dein Hund essen soll, darfst du dir diesen Beitrag nicht entgehen. Nur eins vorab: Eine allgemeingültige Antwort gibt es nicht. Die Fütterungshäufigkeit der Hunde hängt von vielen Faktoren ab, wie etwa Alter, Gesundheitszustand, Aktivität, Größe oder Rasse.
Was spricht dafür, den Hund einmal am Tag zu füttern?
Die Befürworter der einmaligen Fütterung vertreten meist die Meinung, dass der Hund – dem Wolf ähnlich – von der Natur aus nicht daran gewöhnt ist, mehrmals am Tag zu fressen und dass Fastenzeiten für beide Spezies ganz natürlich sind. Doch auch wenn der Wolf in der Wildnis tatsächlich längere Phasen ohne Futter überstehen muss, hat sich der Hund im Laufe der Domestizierung in puncto Ernährung sehr stark von seinem Urvater entfernt. An ein Leben unter Menschen angepasst, hat der Hund andere Fressgewohnheiten entwickelt – und so folgt sein Verdauungstrakt heute ganz eigenen Regeln.
Anders als bei Menschen, die ihre Tagesrationen kaum auf einmal problemlos zu sich nehmen können, ist der hündische Magen äußerst dehnbar. Diese Eigenschaft stammt tatsächlich von seinen Vorfahren, den Beutegreifern, die große Fleischmengen auf einmal fraßen, wann immer sich die Gelegenheit bot. In diesem Punkt stimmt die Wolfstheorie also: Auch der Hundemagen kann wie ein „Luftballon“ große Mengen Nahrung aufnehmen. Daraus schließen viele Experten, dass ein erwachsener Hund ohne Bedenken einmal täglich gefüttert werden kann.
Die einmal tägliche Fütterung orientiert sich am Jagdverhalten von Wildhunden und Wölfen.
Was passiert, wenn der Hund einmal täglich frisst?
Nach einer großen Portion Futter ist der Hund erst einmal pappsatt und zufrieden (wobei Labbies hier wohl widersprechen würden) und greift über den Tag hinweg auf die Energiereserven seiner Mahlzeit zurück. Und dennoch ist sein Verdauungsapparat erst einmal übermäßig belastet und der Energiehaushalt labiler, was zu Hungerphasen führen kann. Dabei belastet die Fastenzeit den hündischen Organismus mehr, als sie ihm Nutzen bringt, meint die Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik, Dr. med. vet. Melanie Thes.
Warum ist Fasten bei Hunden keine gute Idee?
Während Intervallfasten bei Menschen hoch im Kurs steht, ist Essensentzug beim gesunden Hund keine gute Idee. Bleibt die Nahrung über 12 bis 24 Stunden aus, leidet das empfindliche Darmmikrobiom: Die Zahl der nützlichen Bakterien sinkt, die Darmzotten – winzige Erhebungen in der Dünndarmschleimhaut, die für die Nährstoffaufnahme zuständig sind – verkürzen sich. Das schwächt die Verdauung und kann langfristig Krankheiten begünstigen.
US-Studie: Ist seltenes Essen gesünder?
Im Jahr 2022 veröffentlichte die University of Arizona eine Studie, die ergab, dass Hunde, die nur eine Mahlzeit pro Tag bekommen, gesundheitlich bessere Werte erzielen als Artgenossen, die häufiger fressen durften. Allerdings konnte die Untersuchung namens Dog Aging Project nicht beweisen, dass es eine direkte Abhängigkeit zwischen dem Gesundheitszustand und der Fressfrequenz gibt. Die Verlässlichkeit der Studie ist vor allem dadurch beeinträchtigt, dass alle Daten von den Tierhaltern selbst stammten, was eine hohe Fehlerquote einschließt.
Die Forscher betonen: Die Studien-Ergebnisse beweisen keine Kausalität zwischen der Häufigkeit der Mahlzeiten und der Gesundheit.
Welche Risiken gibt es bei einer Hundemahlzeit pro Tag?

Kleine Hunderassen sollten zweimal täglich gefüttert werden.
Eine einmal tägliche Fütterung wird am besten von erwachsenen, gesunden und mittelgroßen Hunden vertragen. Kleine Rassen kommen mit großen, einmal täglich kredenzten Portionen deutlich schlechter zurecht: Sie neigen zu Erbrechen, Magenverstimmung und Verdauungsproblemen. Bei großen Vierbeinern erhöht ein üppiges Gericht am Tag erheblich das Risiko der lebensgefährlichen Magendrehung. Der Tierschutzbund empfiehlt generell eine zweimalige Fütterung.
Vor- und Nachteile im Überblick
Mahlzeiten-Rhythmus | Vorteile | Nachteile |
Einmal täglich | Einfacher Tagesablauf für Halter, weniger Aufwand. Größere Portionen machen satt. In manchen Fällen (z. B. bei Magenverstimmung) kann ein kurzer Essensentzug sinnvoll sein. | Größere Portion = höheres Risiko für Verdauungsprobleme, Magendrehung (bei großen Rassen). Längere Fastenzeit zwischen den Mahlzeiten = evtl. Hunger, Unruhe oder Überfressen beim ersten Bissen. Kaum Flexibilität für Training, Snacks, kleine Zwischenmahlzeiten. |
Zweimal täglich | Bessere Kontrolle von Gewicht, Verdauung & Routine Es bildet sich nicht so viel Magensäure. Mehr Möglichkeiten für Training, Zwischenmahlzeiten, Aufteilung von Futter. | Etwas mehr Aufwand für den Halter. Wenn falsch portioniert (kleinere Portionen sehen zu mickrig aus), droht Gewichtszunahme. Für Menschen mit wenig Zeit oder wechselhaftem Tagesablauf unpraktisch. |
Warum sollen Welpen häufiger am Tag essen?
Die meisten frisch gewordenen Hundeeltern verhalten sich instinktiv richtig und unterteilen den Tagesbedarf an Kalorien in mehrere Portionen. Die Kleinen brauchen nämlich einen besonderen Fütterungsrhythmus, der am Anfang recht aufwändig ist. Doch warum soll man die Welpen und junge Hunde mehrmals am Tag füttern? Gründe dafür gibt es einige. Einerseits ist der Magen der Welpen noch nicht ausgewachsen und dementsprechend nicht dehnbar. Die kleinen Weltentdecker brauchen aber auch viel Energie zum Wachsen und mehrere kleine Mahlzeiten sorgen eben für eine gleichmäßige Nährstoffzufuhr. Häufigere Fütterungsfrequenz schont die Verdauung und reduziert das Risiko von Verdauungsproblemen und Magendrehung
Welpen: Wie oft füttern am Tag?
- Bis vier Monate: vier Mahlzeiten pro Tag
- Vier bis sechs Monate: drei Mahlzeiten pro Tag
- Ab sechs Monaten: zwei Mahlzeiten pro Tag
- Ab einem Jahr: ein- bis zweimal täglich, je nach Rasse
Warum zweimal täglich meist die bessere Wahl ist
Auch wenn sich der Mythos „Einmal fressen wie der Wolf“ hartnäckig hält, halte ich den zweimaligen Fütterungsrhythmus für ausgeglichener und gesünder. Die Einmal-am-Tag-Füttern-Option ergibt in meinen Augen Vorteile hauptsächlich für den Halter: Zeit- und Aufwandsersparnis. Diese Argumente, in den letzten dreißig Jahren aktiv auf die Probe gestellt, halte ich für überzeugend:
- Hund ist kein Wolf: Der Tagesrhythmus der Hunde ist nicht darauf ausgelegt, einen ganzen Tag ohne Futter zu bleiben und dann eine große Portion auf einmal zu verschlingen.
- Achtung Magendrehung: Das Risiko der Magendrehung bei großen Vierbeinern fällt signifikant, wenn die Futterportionen kleiner ausfallen.
- Fastenzeit: Längere Fastenintervalle können negative Auswirkungen auf das Mikrobiom der Hunde haben.
- Gleichgewicht: Zwei Mahlzeiten am Tag überlasten den Verdauungstrakt nicht und unterstützen gleichmäßige Energieversorgung.
- Überreaktion: Viele Hunde, die nur einmal täglich gefüttert werden, inhalieren ihre Mahlzeiten und erbrechen sie wieder.
- Gut integrierbar: Zwei Mahlzeiten bedeuten auch für Halter einen guten Rhythmus – morgens aktiv, abends ruhiger – und das spiegelt oft den natürlichen Alltag wider.
Fazit
„Wie oft den Hund füttern“ ist keine triviale Frage. Die Antwort hängt ab von deinem Hund, deinem Alltag und den Zielen, die du verfolgst. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich in den meisten Fällen zwei Mahlzeiten pro Tag empfehlen.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Mein Hund bekommt morgens Futter – reicht das einmal täglich?
Wenn dein Hund gesund ist, wenig aktiv und eine ruhige Verdauung hat, könnte eine Mahlzeit ausreichend sein. Aber du solltest kontrollieren: Wird er nicht zu unruhig, frisst er nicht übermäßig schnell, bleibt das Gewicht stabil? Wenn nicht – dann ist vermutlich zweimal am Tag sinnvoller.
Wie lange sollte ich zwischen den Mahlzeiten beim Hund pausieren?
Bei zwei Mahlzeiten bietet sich ein Abstand von ca. 8–12 Stunden an (z. B. morgens um 7 Uhr, abends um 17–18 Uhr). Bei einem Füttern pro Tag entsteht ein deutlich längerer Fastenzeitraum – das kann für manche Hunde belastend sein.
Kann ich zwischen den Mahlzeiten Snacks oder Leckerchen geben?
Ja – das ist bei zwei Mahlzeiten oft leichter zu integrieren. Wichtig: Diese Snacks sollten bedacht werden und nicht einfach als zusätzliche „Mini-Mahlzeit“ wirken, die die Portionen sprengt oder das Gewicht beeinflusst. Denke dran: Snacks gehören auch mit in die Rechnung.