Übergewicht bei Hunden
Übergewicht bei Hunden
Wusstest du, dass laut aktuellen Studien über die Hälfte aller in menschlichen Haushalten lebenden Hunde zu dick sind bzw. übergewichtig sind? Die meisten Hundebesitzer sind sich dessen nicht mal bewusst, dass ihr Hund ein bisschen zu viel auf den Rippen hat. Und gegen ein bisschen was, ist auch nicht gleich was einzuwenden. Dennoch ist es wichtig auf das Gewicht deines Hundes zu achten. Denn Übergewicht kann auf lange Sicht gesundheitliche Folgen haben. Neben organischen Problemen sind auch die Gelenke einfach stärker belastet.
Deshalb verraten wir Dir in diesem Beitrag, woran du erkennst, ob dein an Übergewicht leidet und was du dagegen tun kannst.
Übergewicht – Eine Definition
Übergewicht oder Adipositas bzw. Fettleibigkeit ist tatsächlich die häufigste ernährungsbedingte Störung, die bei Hunden auftritt. Sie ist durch eine übermäßige Bildung von Fettgewebe und damit verbundener Gewichtszunahme gekennzeichnet. Oft sind tatsächlich ältere Hunde von Übergewicht betroffen, weil diese sich weniger bewegen und der Stoffwechsel sich verlangsamt, die Futterration aber die gleich bleibt. Aber auch jüngere Hunde können zu viel Gewicht auf den Rippen haben.
Übergewicht - Gründe
Die Gründe für Übergewicht sind so individuell wie unsere Hunde selbst. Man kann hier zwischen sog. Endogenen und exogenen Faktoren unterscheiden. Endogene Faktoren sind zum Beispiel solche, die mit der genetischen Veranlagung zu tun haben: Bestimmte Rassen wie Labrador Retriever und Beagle neigen eher dazu, Gewicht zuzulegen. Auch das Alter oder Geschlecht gehört zu diesen Faktoren. Kastrierte Hunde leiden zum Beispiel verhältnismäßig öfter unter Übergeweicht, als nicht kastrierte Hunde.
Und dann sind da die sog. exogenen Faktoren. Das sind alle Faktoren, die wir als Hundeeltern bestimmen. Dazu gehört die Art der Fütterung (z.B. wie oft und viel), die Auswahl des Futters und die Haltung des Hundes. Ein Hund, der dreimal täglich ein sehr gehaltvolles Futter bekommt, sich aber nur zweimal am Tag kurz bewegt, wird über kurz oder lang Gewicht zulegen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir bei der Auswahl des Futters gut hinsehen und auf die Inhaltsstoffe achten und für ausreichend Bewegung sorgen. Denn Übergewicht hat gesundheitliche Folgen für unsere Vierbeiner.
Übergewicht – gesundheitliche Folgen
Übergewicht kann zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen führen. Es schwächt das Immunsystem und fördert Krankheiten wie Diabetes, Herz-und Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck und kann zu einem gestörten Fettstoffwechsel führen. Daneben kann es auch zu Haut- und Fellproblemen und Gelenkprobleme wie Arthritis kommen. Übergewichtige Hunde sind auch anfälliger für Atemprobleme.
Insgesamt kann das Leben eines übergewichtigen Hundes kürzer und weniger angenehm sein, da das zusätzliche Gewicht die Belastung für Organe und Gelenke erhöht.
Aber wie können wir erkennen, ob unser Hund an Übergewicht leidet?
Ganz einfach: Mit dem sog. Body Condition Score (BCS).
Der Body Condition Score (BCS)
Dabei handelt es sich um ein Bewertungsverfahren, das verwendet wird, um den Ernährungszustand und die Körperfettreserven von Tieren zu beurteilen. Der BCS basiert auf einer visuellen und palpatorischen (durch Abtasten) Einschätzung der Fettreserven an bestimmten Körperstellen des Tieres. Je nach Tierart variiert die Skala des BCS, aber die Grundprinzipien sind ähnlich. Bei Hunden und Katzen wird eine Skala von 1 bis 9 verwendet, wobei ein Hund oder eine Katze bei 4 oder 5 liegen sollte. Alles darüber ist Übergewicht. Alles darunter Untergewicht.
Für die Bewertung werden, wie auf der Abbildung zu sehen, bestimmte Körperregionen abgetastet und bewertet. So wird bei den Rippen geschaut, ob diese leicht zu ertasten oder zu sehen, oder ob sie durch Fettgewebe bedeckt sind. An der Wirbelsäule wird abgetastet wie stark die Knochenstrukturen zu fühlen sind. Beim Schwanzansatz wird geschaut, wie stark ist dieser Bereich ausgeprägt ist. Bei einem Hund mit Übergewicht würde man eine erkennbare Fettablagerung an diesen Stellen ertasten. Darüber hinaus ist die Taille bei übergewichtigen Hunden oft nicht mehr erkennbar und der Bauch hängt leicht durch. Ein zusätzlicher Test wäre noch: Die Rippen eines Hundes sollten leicht zu ertasten sein. Wenn nicht, ist er wahrscheinlich übergewichtig.
An dieser Stelle vielleicht noch der Hinweis, dass bei dieser Beurteilung rassespezifische Eigenschaften zu beachten sind und du bitte nicht Körperbau deines Bernhardiners mit dem eines Windhundes, sondern mit dem eines normalgewichtigen Bernhardiners vergleicht. Macht Sinn, oder?
Exkurs: Bei der Recherche zu diesem Blogbeitrag sind wir auf eine, wie wir finden spannende Studie gestoßen. In dieser in Brasilien durchgeführten Studie ging es um die Wahrnehmung der Besitzer hinsichtlich der Körperkonditionen ihrer eigenen Tiere. Also die Frage danach, ob wir die Fettleibigkeit unserer eigenen Hunde überhaupt wahrnehmen. Das ist deshalb so wichtig, weil das Wissen um den Körperzustand unserer Tiere ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Prävention oder Behandlung von Übergewicht und die Durchführung/Einhaltung von Ernährungsinterventionen, die für die Verbesserung der Tierprognose von grundlegender Bedeutung sind.
Bei dieser Studie kam heraus, dass Besitzer von Hunden (und Katzen) Schwierigkeiten, den Körperkonditionswert einzuschätzen und teilweise nicht nachvollziehen konnten, warum der behandelnde Tierarzt eine Fettleibigkeit nach dem BCS festgestellt hatte. Spannend, oder?
Wir haben euch die Studie unten in die Quellen gepackt, für den Fall, dass ihr mehr dazu wissen wollt.
Wenn du deinen Hund nun abgetastet und Übergewicht festgestellt hast, besteht nicht direkt ein Grund zur Panik.
Übergewicht festgestellt - Was nun? FDH?
Gute Frage! Als ersten Schritt würden wir die eine gründliche Untersuchung beim Tierarzt empfehlen, um sicherzustellen, dass das Übergewicht nicht durch gesundheitliche Probleme verursacht wird. Wenn das ausgeschlossen wurde, geht es an die Diät – und zwar eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die speziell auf die Bedürfnisse des Hundes abgestimmt ist (Ernährungstipps von uns gibt’s weiter unten). Dabei ist die Portionskontrolle entscheidend. Gemeint ist damit, dass du die Futtermenge genau abwiegen musst und auf übermäßige Gabe von Leckerlis verzichten bzw. bei der Auswahl dieser auf weniger gehaltvolle setzen solltest. Diese Umstellung erfordert von uns Menschen oft mehr Disziplin als von unseren Vierbeinern!
Bewegung ist der nächste wichtige Punkt. Regelmäßige Spaziergänge, Spielzeiten und sogar Hundesportarten wie Agility können helfen, die überflüssigen Pfunde zu verlieren, sofern die Kondition (und das Alter) deines Hundes das zulassen.
Ernährungstipps bei Übergewicht
Zu Guter Letzt haben wir noch was ganz Besonderes für dich und deinen Hund: Zwei Menüvorschläge, die wenig Kalorien enthalten und trotzdem zum Schlemmen einladen. Alle Produkte findest du in unserem Shop!
Rezept No. 1: Wilde Kartoffel
Bei diesem Menü treffen Erdäpfel auf Wildfleisch. Abgerundet und bedarfsdeckend wird alles mit den passenden Supplementen. Hier alle Zutaten, die du brauchst:
Wildschmaus
Kartoffeln (schön weich gekocht), alternativ auch Kartoffelflocken
Kleiner Garten
Cani Cooking
Hanfnussöl
Unser Wildschmaus liefert hochwertige Proteine (Energie), enthält dafür wenig Fett und Kalorien, ist leicht verdaulich und damit auch für Hunde mit sensiblem Magen geeignet. Darüber hinaus ist Wildfleisch ein natürlicher Omega-3-Lieferant.
Kartoffeln eignen sich sehr für Diäten, weil sie im Vergleich zu anderen Kohlenhydraten sehr wenige Kalorien enthalten und trotzdem satt machen. Und weil die Kartoffel so toll ist, hat sie bei uns einen eigenen Blogbeitrag bekommen.
Unser Kleiner Garten ist ein natürliches Präbiotika und Probiotika, liefert Ballast- und Bitterstoffe und Pektin. Alles gut für den Darm und die Hundegesundheit!
Cani Cooking versorgt deinen Hund dann noch mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen und das Hanfnussöl mit den wertvollen Omega-3 und 6-Fettsäuren.
Rezept No. 2: Huhn im Quark
Bei diesem Rezept mischen wir magere Hühnerbrust mit Hühnermägen, toppen das Ganze dann mit Pastinaken und Quark und runden alles mit Supplementen ab! Hier die Zutaten im Überblick:
Hühnerbrust Pur
Hühnermägen Pur
Quark (Magerstufe)
Pastinake (gekocht)
Kokosnuss Power
Cani Cooking
Hanfnussöl
Die Hühnerbrust liefert hochwertige Proteine und wenig Fett. Die Hühnermägen sorgen für Kauspaß und bieten damit eine längere Sättigung.
Quark ist ebenfalls eine gute und fettarme Proteinquelle. Das in ihm enthaltene Casein hält länger satt!
Die Pastinake liefert die Kohlenhydrate und Ballaststoffe, die für eine ausgewogene Ernährung wichtig sind. Viele Hunde mögen den nussigen Geschmack!
Die Kokosflocken enthalten viele Ballaststoffe und gute Fette. Sie regen die Darmmotilität an, weshalb wir sie auch gerne als natürliche Darmputzer bezeichnen.
Cani Cooking und Hanfnussöl runden das Menü ab!
Ernährungsberatung bei Hopey's
Wenn du dir Unterstütung beim Diätplan deines Hundes wünschst oder dessen aktuelle Futterration überprüfen lassen möchtest, kannst du dich gerne an unsere Ernährungsberaterin wenden. Sie verschafft sich mittels eines von dir vorab ausgefüllten Anamnesebogens und Fotos einen Überblick über dessen Bedarfsdeckung und erstellt anschließend einen individuellen Diätplan inkl. einer Reduktionskurve.
Zum Kontakt geht's hier entlang!
Fazit
Jetzt versuchen wir hier nochmal alles für euch zusammen zu fassen. Wir können festhalten, dass Übergewicht bei Hunden ist ein ernstes Thema ist, weil es sich negativ auf die Gesundheit und die Lebenserwartung unserer geliebten Fellfreunde auswirken kann. Darüber hinaus müssen wir beim Blick auf unsere Hunde vielleicht doch ab und an die rosa Brille ablegen und ihnen im Wahrsten Sinne des Worten auf den Pelz rücken, um herauszufinden, ob das doch bissl zu viel Speck an den Hüften ist. Und wenn wir dann feststellen mussten, dass da wir diesem Speck an den Kragen müssen, wisst ihr jetzt auch, was zu tun ist: ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und viel Liebe!
Und wer jetzt noch nicht genug hat – wir haben euch ein paar spanndende Studien zum Thema Übergewicht unten reingepackt. Und ihr findet noch links zu anderen, verwandten Blogbeiträgen.
Happy lesen!
Quellen:
Zentek, Jürgen. Ernährung des Hundes. Grundlagen – Fütterung – Diätik, 9., vollständig überarbeitete Auflage, 2022.
Studien:
"Prevalence and risk factors for overweight and obesity in dogs in the UK" - Diese Studie zeigt, dass fast 60% der Hunde in Großbritannien übergewichtig oder fettleibig sind. Sie beleuchtet auch die Risikofaktoren, die zu Übergewicht führen.
"Obesity in Dogs and Cats: A Metabolic and Endocrine Disorder" - Diese Untersuchung betrachtet Übergewicht als eine ernste Stoffwechsel- und Hormonstörung und diskutiert verschiedene Ansätze zur Gewichtskontrolle.
"The role of diet in the health of the dog" - Diese Studie analysiert den Einfluss der Ernährung auf die Gesundheit von Hunden und betont die Bedeutung einer ausgewogenen Fütterung.
„Brazilian owners perception of the body condition score of dogs and cats“ – In dieser in Brasilien durchgeführten Studie ging es um die Wahrnehmung der Besitzer hinsichtlich der Körperkonditionen ihrer eigenen Tiere.
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