Etiketten verstehen - Woran erkennt man gutes Hundefutter?

20.11.2024 Allgemein
Etiketten verstehen - Woran erkennt man gutes Hundefutter? - Etiketten verstehen - Woran erkennt man gutes Hundefutter?

Etiketten verstehen - Woran erkennt man gutes Hundefutter?

Hundefutter-Etiketten zu entschlüsseln kann wie das Lesen einer fremden Sprache erscheinen. Man kennt alle Buchstaben, kann aber nicht wirklich Sinn aus ihnen schöpfen. Deshalb haben wir für euch diesen Beitrag geschrieben. Quasi eine Hundefutter-Etiketten-Übersetzugshilfe, die dir beim Lesen und verstehen helfen soll, damit du genau weißt, was im Napf deines Hundes landet.


Deklaration - Was muss alles auf dem Etikett stehen?

Was alles auf dem Etikett eines Futtermittels stehen muss, wird durch die Futtermittelverkehrsverordnung (EG-VO 767/2009) geregelt. Dort heißt es unter anderem, dass die Kennzeichnungspflicht dazu dient, dem Käufer alle Informationen liefern, um ihm die beste Wahl für die Bedürfnisse seines Hundes zu ermöglichen. Die hierfür wichtigsten Mindestangaben sind: 

  • Art des Futtermittels (Einzel- Ergänzungs-, oder Alleinfuttermittel)
  • Analytischen Bestandteile (Rohasche, -fett, Energie, etc.)
  • Verwendeten Inhaltsstoffe (Zutaten) sowie Zusatzstoffe (Aromastoffe etc.) 

Die Kennzeichnung soll darüber hinaus einheitlich, kohärent, transparent und verständlich sein.

Klingt an sich gut. Nur bei der Umsetzung hapert es manchmal!


Art des Futtermittels

Laut der Futtermittelverkehrsverordnung ist Alleinfutter(mittel) dazu bestimmt, bei ausschließlicher Verwendung den täglichen Nährstoffbedarf des Hundes zu decken, also mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Per Definition sollen die Komponenten und Rohstoffe im Alleinfutter so aufeinander abgestimmt sein, dass die Fütterung dieses Futtermittels allein völlig ausreichend ist, der Hund weder unter- noch überversorgt wird.

Ergänzungsfuttermittel wiederum sind laut der Verordnung Mischfuttermittel, die aus mindestens zwei Zutaten bestehen und meist einen höheren Gehalt an bestimmten Stoffen, vor allem Mineralien oder Spurenelementen, aufweisen. Das kann also eine naturbelassene Dose mit zwei oder mehr Bestandteilen (Muskelfleisch und Innereien z.B.) sein, der man keine Vitamine und Mineralien hinzugefügt hat. Auch Nahrungsergänzungen fallen in diese Kategorie.

Einzelfuttermittel klingen einzelgängerisch, können aber auf Dauer nur in der Gruppe bestehen. Per Definition beinhalten sie nämlich eine einzige Komponente und stellen nur ein Element der Nahrung dar, beispielsweise Muskelfleisch. Das ist weder besser noch schlechter als das Alleinfuttermittel, es ist einfach anders: Die Nahrung wird erst in Begleitung von einem Ergänzungsfutter oder in einer Mischung aus mehreren Einzelfuttermitteln ausgewogen und bedarfsdeckend.

Analytische Bestandteile

Diese geben die prozentuale Zusammensetzung der Nährstoffanteile im Futter an. Dazu gehören Rohprotein (Protein), Rohfett (Fette), Rohfaser (Ballaststoffe), Rohasche (anorganische Bestandteile), Feuchtigkeit, Calcium und Phosphor und die sich daraus ergebende Energie des Futters.

Diese Angaben helfen dir dabei, das passende Futter für unseren Hund zu finden und aus ihnen errechnet sich die tägliche Fütterungsempfehlung. 


Zusammensetzung - Die Zutatenliste

Bei der Zusammensetzung werden die Zutaten in absteigender Reihenfolge nach ihrem Gewicht aufgelistet. Das bedeutet, dass die Zutat mit dem höchsten Anteil zuerst kommt. Ein gutes Hundefutter hat oft Fleisch oder Fisch an erster Stelle. Ein Beispiel: Wenn "Huhn" an erster Stelle steht, ist Huhn die Hauptzutat im Futter. Wenn mit diesem Begriff auf dem Etikett besonders geworben wird, muss auch der Prozentanteil dieser Zutat mit angegeben – deklariert – werden.

Für die Deklaration der Zutaten gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es wird zwischen einer geschlossenen, einer modifizierten und einer offenen Deklaration unterschieden.


Halboffene Deklaration

Bei einer geschlossenen oder halboffenen Deklaration werden Zutaten in Gruppen zusammengefasst. Dann heißt es oft "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse" ohne diese genauer aufzudröseln. Das ist weniger informativ, weil du nicht erkennen kannst, welche tierischen Nebenerzeugnisse (nur Innereien oder auch andere Nebenprodukte) verwendet wurden. Und weil ja auch nicht jeder weiß, was man unter „tierische Nebenprodukte“ versteht, kommt hier ein kleiner Exkurs dazu.

Exkurs: Tierische Nebenerzeugnisse

Per Definition sind tierische Nebenprodukten alle vom Tier stammenden Reststoffe, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet sind. Bei deren Entsorgung und weiterer Verwendung darf weder Mensch noch Tier oder die Umwelt gefährdet werden. Um dies beurteilen zu können, werden die tierischen Nebenprodukte entsprechend ihrem Risikograd in drei verschiedene Kategorien eingeteilt (K1 hat den höchsten und K3 den geringsten Risikograd). Zum K3 Material gehören unter anderem Abfälle aus Schlachtbetrieben, Speiseabfälle tierischen Ursprungs, Fischabfälle, tierische Produkte aus Verpackungsmängeln und überlagertem Fleisch sowie Felle, Hufe, Hörner, Blut und Federn.

Wenn also von „tierischen Nebenprodukten“ die Rede ist, können das nahrhafte Innereien sein, es kann aber auch alles andere sein.

Problematisch ist eine halboffene Deklaration insbesondere für Hunde mit Unverträglichkeiten, Allergien oder sonstigen (chronischen) Krankheiten. Hier ist es sehr wichtig die genaue Zusammensetzung des Futters zu kennen, um evtl. Allergene ausschließen zu können.  


Modifizierte Deklaration

Bei der modifizierten Deklaration wird diese, wie der Name schon sagt, modifiziert. Warum? Um den Hauptanteil des Futtermittels nicht an erster Stelle nennen zu müssen. Aber warum? Weil der Hauptanteil zum Beispiel Dinkel und nicht Huhn ist. 

Hier ein Beispiel: Ein Futtermittel besteht im Hauptbestandteil aus Dinkel. Um dieses aber nicht an erster Stelle nennen zu müssen, wird es wortwörtlich in seine Bestandteile zerlegt und aus Dinkel wird Dinkelmehl Typ xy, Dinkelmehl Typ z, Dinkelschrot und Dinkelkleie. Jetzt sind die einzelnen Bestandteile prozentual kleiner, als der Fleischanteil und muss folglich nicht mehr an erster Stelle genannt werden. Stattdessen darf nun der (geringe) Fleischanteil ganz vorne stehen.

Offene Deklaration

Eine offene Deklaration dagegen listet alle Zutaten und deren genauen Anteile genau auf. Das ist für den Verbraucher ideal, da es maximale Transparenz bietet. Nichts wird versteckt und du weißt genau, was in der Dose drin ist. 

Weil wir nichts zu verstecken haben und es uns wichtig ist, dass du schnell das passende Futter für deinen Hund findest, werden unsere Dosen offen deklariert. Bei uns siehst du auf den ersten Blick, welche Zutaten in der Dose sind und wie hoch der prozentuale Anteil der einzelnen Bestandteile ist. Darüber hinaus dröseln wir auch die genaue Anteile von von Muskelfleisch und Innereien für Dich auf. So erkennst du, welche Innereien im Futter enthalten sind und wie hoch der Muskelfleischanteil ist. 

Wir haben dir in der Abbildung nochmal alles zusammen gefasst. So ist es vielleicht ein wenig anschaulicher!


Zusatzstoffe, die den Unterschied machen

Zu den Zusatzstoffen gehören zum Beispiel Vitamine und Mineralien, die insbesondere bei Alleinfuttermittel künstlich hinzugefügt werden. Dies muss geschehen, weil die natürlichen Bestandteile an sich nie ausreichend von diesen Nährstoffen enthalten, um unsere Hunde bedarfsdeckend zu versorgen.

Achte jedoch auf technologische Zusatzstoffe wie künstlichen Süßstoffe, Farb- und Konservierungsstoffe sowie Geschmacksverstärker. Diese Zusatzstoffe sind weniger wünschenswert und können sogar schädlich für deinen Vierbeiner sein.

Gibt es erst gar keine Angaben hierzu: Lass lieber die Finger bzw. Pfoten davon!

Unsere Reinfleischdosen enthalten nur natürliche Zutaten. Nichts wurde künstlich hinzugefügt. Das heißt, dass du das selbst in die Hand nehmen kannst, was dir wiederum sehr viele Freiheiten bei der Fütterung deines Hundes gibt. Du kannst mit unserem Futter und Ergänzungen also sehr individuell und bedarfsorientiert füttern. 

Zusatz: Werbeslogans entschlüsseln

Begriffe wie „mit Huhn“ oder „reich an Huhn“ sind gesetzlich geregelt. „Mit Huhn“ bedeutet mindestens 4% Huhn, während „reich an Huhn“ mindestens 14% Huhn enthält. Reines Huhn oder „Huhn pur“ bedeutet 100% Huhn, abgesehen von Wasser und Zusatzstoffen.



Fazit

Jetzt bist du besser gerüstet, um die Etiketten auf Hundefutter-Verpackungen lesen zu können. Wähle Futter, das transparent deklariert, qualitativ hochwertige Zutaten enthält und unnötige Zusatzstoffe vermeidet. So stellst du sicher, dass dein Vierbeiner gesund und glücklich bleibt!


Quellen:

Dr. W.Jean Dodds und Diana R. Laverdure, Nutrigenomik für Hunde. Die neuesten Erkenntnisse der Genforschung für eine optimale Ernährung, 3. Ausgabe, 2021.

Jürgen Zentek, Ernährung des Hundes. Grundlagen, Fütterung, Diätik., 9., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, 2022.

www.bmel.de (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft)

 

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